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The Psycho Sisters: Up On The Chair, Beatrice (Review)

Artist:

The Psycho Sisters

The Psycho Sisters: Up On The Chair, Beatrice
Album:

Up On The Chair, Beatrice

Medium: CD
Stil:

Roots-Country-Folk-Rock

Label: Blue Rose Records/Edel
Spieldauer: 33:33
Erschienen: 11.09.2015
Website: [Link]

Die Musik der PSYCHO SISTERS ist so psychotisch gar nicht. D.h. das Böse nähert sich auf leisen, heimeligen und oft freundlich erscheinenden Folk-Rock-Schuhen. Gleich beim starken Einstieg „Heather Says“ geht es um eine jener Personen, die man zu hassen liebt. Heather ist eine jener Schnepfen, die selbst ernannte ‚In Crowd‘ anführen, sie sagt, mit wem man befreundet sein darf, was man anzieht und gewinnt jeden Wettkampf. Nicht, weil sie die Beste ist, sondern weil niemand sich traut, dem Oberbully mit hübschem Gesicht Contra zu geben. Das Instant Karma schlägt nicht zu, es gibt keine Rache und Erlösung in dem hochmelodischen Schleicher mit viel Charme, so einfach machen es sich Susan Coswill und Vicki Peterson nicht. Höchstens eine vage Aussicht darauf, dass sich nach der Schule etwas ändern wird.

Coswill und Ex-BANGLE Peterson sind eigentlich Schwägerinnen und Schwestern nur im Geiste. Ein gemeinsames Album ist bereits seit den Neunzigern in Planung, weswegen einige Kompositionen bis in diese Zeit zurückweisen. Was beim zeitlosen Material und der klaren, volltönenden Produktion nicht als antiquiert auffällt. Zwischendurch spielten die Beiden bereits bei den CONTINENTAL DRIFTERS zusammen, musikalisch gar nicht fernab, weshalb die Produktion unter eigener Flagge nicht gar so dringlich wirkte.

Jetzt also das Debüt „Up On The Chair, Beatrice“, das eine wohlfunktionierende Mischung aus Country, Folk und Rock abgibt und besonders überzeugt, wenn die Instrumentierung etwas opulenter ausfällt, die Orgel für dezent bluesig-psychedelische Untermalung sorgt (das exzellente, griffige „Timberline“)und Sam Craft mit der Violine die Führungsrolle übernimmt wie beim eindringlichen „Numb“ oder dem rhythmisch akzentuiert pumpenden „This Painting“. Dann darf es auch ein bisschen rauer und elektrifizierter zugehen, was THE PSYCHO SISTERS leicht und gut geölt von der Hand geht. Gesangstechnisch ist das eh formidabel, beim Satzgesang ergänzen sich Susan Coswill und Vicki Peterson prächtig, alleine besitzen sie genug Substanz und stimmliche Eigenheit um zu überzeugen.

Gerade der Unterschied zwischen heimtückischem, düsterem Text und freundlich beschwingter Musik macht einen großen Reiz aus („Gone Fishing“), die Melodien sind meist prägnant mit hohem Wiedererkennungswert. Nur selten schleicht sich ein bisschen schunkeliger 08/15-Sound ein („Never, Never Boys“), der aber reizvoll genug bleibt, um nicht in Beliebigkeit zu versacken.

FAZIT: Der kleine Familienausflug mit den PSYHO SISTERS besitzt hohen Unterhaltungswert, ist mit dreiunddreißig Minuten leider ziemlich kurz ausgefallen. Ein wenig BANGLES-Seligkeit, erdiger Rock und sensibler Folk mit Country-Einschlag ergeben ein rundum passendes Statement zweier starker Frauen. Und zweier Ehemänner, wobei Petersons Angetrauter gleichzeitig Coswills Bruder ist. Familienunternehmen halt.
Wer das perfekt konterkarierende Programm zu den musikalischen PSYCHO SISTERS haben möchte, schaut sich nach dem Hören den gleichnamigen, nachtschwarzen und sehr blutigen No-Budget-Film aus dem Jahr 1998 an. Eine morbide Angelegenheit mit offenem Ende: THE PSYCHO SISTERS are still alive…

Jochen König (Info) (Review 3137x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Heather Says
  • Timberline
  • Never Never Boys
  • Numb
  • Gone Fishin'
  • This Painting
  • Fun To Lie
  • What Do You Want From Me
  • Wish You
  • Cuddly Toy

Besetzung:

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